Donnerstag, 26. Februar 2015

Urlaub Teil 2: Abenteuer auf Chiloé


Der zweite Teil unseres Urlaubs hat sich irgendwie gegen uns verschworen. Nach ein paar Tagen Urlaub vom Urlaub im schönen Los Ángeles hatten wir ja eigentlich vor uns den Nationalpark Torres del Paine ganz im Süden von Chile vorzunehmen. Da wir ja geizig sind wollten wir mit dem Bus runter fahren (was nur auf der argentinischen Seite geht da es in Chile ab Puerto Montt keine gescheiten bzw. gar keine Straßen mehr gibt) und zurück fliegen. Den Rückflug hatten wir schon gebucht, aber beim Versuch ein Busticket nach Punta Arenas zu kaufen schwante uns schon übles. Von Los Ángeles aus war gar nichts mehr zu machen bis Mitte März und wir bekamen den Tipp es von Osorno aus zu versuchen. Doch da ging die Sch***e weiter: Die nächsten drei Tage gab es nicht Mal einen Bus nach Osorno! Da die Flüge inzwischen auch bei mehr als 400 Euro (für einen 2-Stunden-Inlandsflug!!) waren warfen wir schweren Herzens unseren Plan über Bord und beschlossen eben stattdessen noch nach Chiloé (Insel) zu fahren und auf dem Rückweg noch auf den Vulkan Villarica zu steigen.
Den ersten Teil den Plan Bs setzten Vroni und ich dann auch gleich in die Tat um und starteten samt unseres noch kurz vorher gekauften 15-Euro-Zelts wenigstens ein bisschen in den Süden.
Auf Chiloé angekommen verbrachten wir den ersten Tag in Castro, wo wir die berühmte Holzkirche (die von außen allerdings eher ein bisschen was von Barbie hatte :D) und die Holzstelzen-Häuser besichtigten. Ein bisschen Patagonien-Feeling hatten wir dabei schon, es war nämlich eiskalt und hat sogar ein bisschen geregnet, ein ganz schöner Temperaturschock wenn man aus den sommerlichen Los Ángeles kommt, wo es beständige 30 Grad oder noch mehr hat und seit November kein Tropfen Regen mehr gefallen ist.

 schwer bepackt auf Hostelsuche :D


Castro von oben







 Die Barbiekiche von außen...

 ...und von innen.





 Irgendwas ist bei der Badtür in unserem Hostel schief gelaufen... :D


Da wir ja irgendwie unsere 5-Tages-Tour in Torres del Paine ersetzen mussten fuhren wir danach weiter in den Parque Nacional de Chiloé an der Westseite Chiloés und brachen zu einer 3-Tages-Wanderung zu einem Strand namens Cole Cole auf. Der größte Teil des Hinwegs verlief wie nach Plan und wir sind ca 4 Stunden immer geradeaus an einem richtigen Traumstrand entlanggelaufen. Unsere großen Rucksäcke wurden zwar nach und nach immer schwerer, aber wir waren ja bald da - dachten wir.... Als wir den letzten Teil des Weges antraten, der mehr ins Landesinnere und auf einen Berg raufführte wurde uns gesagt dass es noch ca eine Stunde Weg wäre. Pustekuchen, dank der tollen chilenischen Ausschilderung (nicht vorhanden!) und unseres genialen Karte (ein großer dicker Strich auf weißem Papier) sind wir wohl irgendwann falsch gelaufen und nach bestimmt zwei Stunden und inzwischen schon ziemlich kaputt durch die extrem steilen Aufstiege immer noch nicht annähernd Richtung Strand oder auch nur in die Nähe eines Campingplatzes gekommen. Irgendwann kam uns dann ein ''Inselbewohner'' mit Pferd entgegen, der uns erzählte wir sollten mitkommen, direkt hinter seinem Haus geht's runter. Wir natürlich hinterher und brav seinem Hinweis gefolgt - der allerdings so gar nicht nach Weg aussah. Hinter dem Haus des besagten guten Mannes ging eine Wiese fast senkrecht runter. Ideal für Leute mit großen Rucksäcken! Nach einem Todesabstieg der uns die letzte Kraft und die letzten Nerven gekostet hat standen wir in einer Sackgasse: Vor uns Urwald, hinter uns der senkrechte Hügel. Danke auch! Vroni wollte ja den Hügel wieder hochsteigen und den guten Mann zur Sau machen, aber eigentlich war uns irgendwie so gar nicht danach, den Todeshügel auch noch wieder hochzusteigen. Irgendwie haben wir dann doch noch ein ''Loch'' im Wald gefunden, das sowas wie ein Weg war, der uns dann tatsächlich zum Campingplatz führte!! Da sind wir dann nur noch ins Zelt gefallen, gerade noch so dass wir den Sonnenuntergang am Strand geschafft haben anzuschauen :D


 








 Das war dann wohl die Ken-Version zur Barbiekirche :D






















die Todeswiese... schaut hier so harmlos aus...


 ..hier gings dann wohl nicht mehr weiter...



...aber irgendwann sind wir dann ja doch angekommen :)






 




Am nächsten Tag traten wir den Rückweg an, dieses Mal über den wirklichen Weg (den wir aber auch erst ziemlich lange suchen mussten, ein kleines Schild wäre ja eindeutig zu viel verlangt!). Dabei fanden wir auch die Stelle, wo wir am Vortag falsch gelaufen sind, nämlich ein Tor mitten im Weg, das verschlossen war... Die Nacht verbrachten wir dieses Mal einfach so am Strand zwischen den Sanddünen (war bestiiiiiimmt erlaubt :D) und konnten nochmal einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer beobachten. Der einzige Nachteil war dass wir leider nichts mehr zum Essen hatten. Vielleicht hätten wir erst denken und dann loslaufen sollen, aber mit Planung haben wir's beide nicht so :D

unser Zelt hat echt gute Dienste geleistet - solangs nicht regnet :D











Aber am nächsten Tag war der Weg zum Eingang des Parkes ja nur noch kurz, und wir haben uns auf den Weg nach Ancud gemacht, wo wir noch Pinguine sehen wollten. Dort sind wir dann am Spätnachmittag auch angekommen (der Rückweg vom Park nach Castro hat sich ein bisschen verzögert da der Bus kaputt war - nach erfolgreicher Suche nach allen Drähten die irgendwo zu finden waren konnten wie dann aber irgendwann doch noch losfahren :D). Nachdem wir im coolsten Hostel überhaupt eingecheckt haben (bei einer total netten Oma, die noch die Socken von ihrem Enkel aus dem Zimmer räumen musste :D) machten wir uns auf die Suche nach einer Pinguin-Tour. Die fanden wir auch und so ging es abends noch raus aufs Meer wo man kleine Inselchen mit Pinguinkolonien sehen konnte :) Also war der Punkt ''Pinguine'' auch abgehakt. Nur mein Wal wollte sich einfach nicht blicken lassen... Mir hätte ja schon so ein ganz klitzekleiner Pottwal gereicht :D Aber irgendwann seh ich meinen Wal schon noch!! :D



 Vroni hat einen besonders großen Pinguin getroffen :D









Nein das sind keine Pinguine ;) das sind Kormorane



Nach dem besten Frühstück aller Zeiten serviert von unserer Hostel-Oma machten wir uns auf den Rückweg aufs Festland um weiter nach Pucón und zum Vulkan zu fahren. In Puerto Montt blieben wir mal wieder eine Weile stecken weil mal wieder unser Bus kaputt war (hatte sich beim einfahren ins Terminal eine Scheibe eingeschlagen... :D), aber irgendwann abends um 10 kamen wir dann doch noch in Pucón an. Dort erwartete uns blöderweise eine schlechte Nachricht: Der Vulkan Villarica ist gesperrt weil er gerade zu aktiv ist, und das wird mindestens die nächsten 4 Monate so bleiben... Dabei hat man nicht mal was von dem versprochenen Feuer nachts was gesehen... Blöder Vulkan, was muss der ausgerechnet jetzt oben rausrauchen! Also noch ein Urlaubsplan geplatzt, und wir am nächsten Tag eben nach Hause gefahren.
Also hat sich unsere Liste, was beim nächsten Mal Chile bzw. Südamerika noch gemacht werden muss nochmal um 2 Punkte verlängert: Torres del Paine und Vulkan. Aber wer will schon dahin wo's kalt ist wenn man Sommer in Los Ángeles haben kann :D Schön waren die Tage auf Chiloé trotzdem und wenigstens ein bisschen Patagonien hatten wir ja.

Jetzt verbringen wir unsere letzten Urlaubstage eben noch zu Hause, bevor am Montag das Colegio wieder anfängt. Langsam freue ich mich auch wieder auf die Arbeit und endlich mal alle wiederzusehen. So ein bisschen vermisse ich ''meine'' Kinder ja schon :)



Übrigens: wie auch im anderen Urlaubs-Post sind die meisten Bilder nicht von mir, da mein altes Handy mit dem ich immer Bilder gemacht hab schon in Bolivien beschlossen hat, keine Bilder mehr machen zu wollen und das auch bis jetzt nicht tut. Die meisten Bilder sind also von Vroni, außer die mit der schlechten Qualität, das sind meine Handybilder :D








--Miriam

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