Allerdings war unser Ausflug ziemlich spontan und wir haben uns nicht wirklich vorher um Busse gekümmert. Es gab nämlich keinen direkten Bus nach Pucón, also sind wir auf gut Glück nach Temuco gefahren (im Bus lief Kokowääh auf Spanisch, die fanden Til Schweigers Stimme wohl auch schrecklich, die Synchronstimme war jedenfalls ziemlich tief :D) in der Hoffnung dass Reginas Reiseführer Recht hat und wirklich alle Viertelstunde ein Bus nach Pucón fährt. Dem war leider nicht so, aber wir sind nach einer Wanderung zwischen den verschiedenen Terminals in Temuco und unfähigen Ticketverkäufern zum Glück doch noch an ein Ticket nach Pucón eine Stunde später gekommen. Die Zwischenzeit haben wir uns in Temuco vertrieben, allerdings hat uns diese Stadt nicht besonders gefallen. Vielleicht haben wir einfach nur die falsche Ecke erwischt oder unsere Laune war von der Ticketverkäuferin, die uns immer nur mit ''nada, nada'' geatwortet hat verdorben, aber wir waren nicht begeistert. Bilder hab ich trotzdem gemacht ;)
Jedenfalls saßen wir dann eine Stunde später endlich in einem übervollen Bus nach Pucón (mit einer Busgesellschaft deren Aufmachung mich irgendwie ziemlich an ein DDR-Museum erinnert hat... :D)
und sind dann auch angekommen. Pucón an sich ist schon ziemlich touristisch (da haben wir mit unseren Winterjacken und riesigen Rucksäcken aber schon gut reingepasst), aber so haben wir wenigstens schnell ein Hostel gefunden, das nicht mal so teuer war und vor allem es war WARM. Eine funktionierende Küche hatte es auch, also haben wir gleich den Backofen ausgenutzt (unserer hat leider die endgültige Diagnose kaputt). Noch ein Vorteil von Pucón war das Wasser, das in Los Ángeles ist nämlich unglaublich chlorig und das zu trinken macht keinen Spaß, ich wär echt dafür dass das Pucón-Wasser nach Los Ángeles umgeleitet wird, zumindest in unsere Wohnung :D
Mit unserem Glück sind wir natürlich bei strahlendem Sonnenschein in Los Ángeles losgefahren und Richtung Wolken und Nebel gefahren. Deswegen hielt sich unsere Motivation am Samstag früh aufzustehen und in den Nationalpark zu fahren relativ in Grenzen, aber so sind wir wenigstens billiger weggekommen ;)
Also haben wir uns nur Richtung Lago Villarrica aufgemacht, der Vulkan gleichen Namens hat sich blöderweise in den Wolken versteckt (war aber ein guter Anhaltspunkt, wie rum man den Stadtplan halten muss :). Der See und der schwarze Strand waren aber auch nicht schlecht, da haben wir es fast den ganzen Nachmittag ausgehalten. Irgendwann hat sich dann auch das Wetter erbarmt und die Sonne hat sich blicken lassen.
Mit einer Eskorte von mindestens vier erwartungsvollen Straßenhunden haben wir uns irgendwann wieder in Richtung Stadt begeben, die fast nur aus Holzhäusern besteht. Auch die Schilder sind alle aus Holz.
Holz scheint in Pucón allgemein wichtig zu sein, wir waren nämlich auch auf einem Kunsthandwerksmarkt (oder so ähnlich), wo auch irgendwie alles aus Holz war.
Natürlich darf man auch das Essen nicht vergessen, vor allem wenns leckeres fritiertes chilenisches Essen ist, Churros mit Manjar (davon werd ich hier noch fett!) vom Straßenstand zum Beispiel :)
Abends gabs von der Terasse des Hostels noch einen Sonnenuntergang, bei dem leider der Vulkan gefehlt hat, der da eigentlich sein sollte. Schön wars trotzdem.
Eigentlich sollte neben dem Hausdach ein Vulkan sein...
...der hat sich hier aber sehr gut versteckt.
Am Sonntag gings dann wieder zurück nach Los Ángeles, aber nicht ohne noch tausend Fotos vom Vulkan zu machen, der sich ENDLICH mal blicken ließ. Das mit der leuchtenden Lava nachts und dem Rauch war aber eine Lüge im Reiseführer...
Jetzt sind wir wieder in Los Ángeles angekommen und wurden gleich von seeehr warmen Wetter begrüßt, das erste Mal dass man hier seine Winterjacke ausziehen musste. Da sind wir ja gleich gerne quer durch die Stadt vom Busterminal nach Hause gewandert :)
Morgen geht's wieder in die Schule, da gefällt es mir immer besser, je mehr ich weiß wie alles abläuft und auch immer mehr mithelfen kann. Wenn jetzt noch das Spanisch besser wird... aber da hab ich noch Hoffnung, verstehen tu ich jedenfalls immer mehr (wenigstens wenn jemand langsam und deutlich redet :D), die chilenische Art Spanisch zu sprechen macht es einem aber auch nicht leicht, immer das S wegzulassen, komische Formen (''Como estai?'') und dann auch noch das Tempo... aber bis jetzt habens ja noch alle gelernt :D
--Miriam