Dienstag, 11. November 2014

Qué pasó im Oktober?!

Mal wieder ein Lebenszeichen von mir! Schon fast 6 Wochen seit meiner letzten Meldung, die Zeit rennt einfach (zu) schnell...
Inzwischen bin ich schon 3 Monate hier in Chile und langsam kann man sagen dass wir schon einen Alltag hier am anderen Ende der Welt haben. Trotzdem wirds hier auf keinen Fall langweilig (ich glaub das Wort langweilig gibt's hier gar nicht ;) und in den letzten Wochen war sowohl im Colegio als auch außerhalb wieder viel los.
Angefangen beim Día del Assistente, der am 1. Oktober gefeiert wurde. Dazu muss man sagen dass es hier für alles einen Tag gibt, sei es Tag des Kindes, Tag des Schülers, oder auch Tag des Baumes ;). So gibt es eben auch den Tag der Assistenten. Die Mitarbeiter des Colegios sind ja entweder Profesor oder Assistente, zu denen freundlicherweise auch wir gezählt werden (so ganz haben wir das Bildungssystem noch nicht durchschaut, aber die Profesoras sind auf jeden Fall die, die studiert haben). An diesem Tag wurde uns von den Profesoras ein Überraschungsfrühstück vorbereitet (für uns nicht ganz so überraschend weil uns am Tag davor eine Tía ausversehen einen Zettel gegeben hat, den wir nicht hätten sehen sollen :) und es gab verschiedene Aufführungen der Schüler in der Turnhalle. Währenddessen wurden die Schüler von den Profesoras beaufsichtigt, was auch mal ganz entspanndend war weil es bei solchen Aufführungen immer richtig anstrengend ist auf die Kinder aufzupassen und ich deswegen meistens gar nicht so viel vom Programm mitkriege. Zum Schluss gab es dann noch einen großen Blumenstrauß für jeden und wir durften früher Feierabend machen und konnten bei schönstem Wetter unseren freien Nachmittag genießen :)

Unsere Blümchen vom Día del Assistente

Da ja keiner benachteiligt werden soll gab es zwei Wochen später das ganze umgekehrt, nämlich den Día del Profesor. An diesem Tag gab es ein Frühstück, Aufführungen und einen Blumenstrauß für die Profesores. Die Aufführungen wurden allerdings von der auf die Bühne stürmenden ''Chefetage'' und Bolognese-tanzenden Profesoras gesprengt, was die armen Schüler leicht verwirrt hat :D Neben dem Blumenstrauß wurde jedem Profesor noch ein ''Award'' in Form einer Medaille verliehen, die Kategorien waren zum Beispiel ''größter Pfau'' :) Da an diesem Tag die Schüler früher nach Hause geschickt wurden gab es nicht nur für die Profesores früher Feierabend, sondern für alle, was natürlich auch nicht schlecht war :)
Im Colegio wird zwar viel gefeiert, aber nebenbei auch noch ein bisschen gearbeitet ;) In meiner Gruppe wurde die Frischluftsaison eröffnet und wir waren schon ein paar mal mit den Kindern draußen, und das obwohl ich den Eindruck habe dass Chilenen nicht so gerne rausgehen :)
Die letzten Wochen liefen die Vorbereitungen für den Día de Campo (großer Fest, sowas wie Tag der offenen Tür), der am Sonntag war, auf Hochturen. Letzte Woche wurde ein ganzer Tag für die Vorbereitungen genutzt, an dem die Schüler frei hatten. An diesem Tag mussten wir draußen Pavillons und ein ''Zelt'' aufbauen. Bei diesen Konstruktionen würde jedem deutschen Handwerker das kalte Grauen überkommen, aber hier sieht man das alles eben ein bisschen entspannter. Als nach dem ganzen Tag Arbeit das ''Zelt'' samt Holzpavillon, an dem es an einer Seite befestigt ist, wieder zusammengekracht ist, bevor es überhaupt richtig stand, wurde erstmal Brotzeit gemacht und eben ein paar Balken angenagelt :D Am Ende stand aber alles und hat zugegebenermaßen gar nicht mehr so instabil ausgesehen :)

Den größten Teil unserer Zeit hier verbringen wir zwar auf Arbeit, aber Wochenenden gibt es ja auch noch. Die haben wir in letzter Zeit wieder ausgiebig genutzt und waren am Salto de Laja, einem Wasserfall ganz in der Nähe (typisch wir drei wollten wir natürlich ein Foto gaaanz nah am Wasserfall, und sind dann erstmal geduscht worden, aber eins ist sicher: so nah wie wir war an dem Tag keiner am Wasserfall dran - nur blöd dass das mit dem Foto nicht geklappt hat :).

fast nicht nass ;)

  
Salto de Laja

An zwei anderen Wochenenden waren wir im Nationalpark Laguna de Laja, der auch bei uns in der Nähe ist. Einmal haben wir eine 5-Stunden-Bergtour nahe dem Vulkan Antuco unternommen, was zwar total anstrengend, aber auch ziemlich beeindruckend war.



 
 wir waren im Schnee :D

 Die Laguna de Laja

Letzte Woche war freundlicherweise der Freitag mal wieder ein Feiertag, was wir natürlich sofort ausgenutzt haben und nach Valdivia gefahren sind, eine Stadt weiter im Süden. Da waren wir auch das erste Mal am Pazifik. An sich ist Valdivia total schön, aber was mir am besten gefallen hat waren die Seelöwen mitten in der Stadt, die da einfach so im Fluss rumschwimmen - ich vermute mal stark dass ihnen der Fischmarkt ziemlich gelegen kommt (mir allerdings gar nicht, der kam ziemlich nah an meinen persönlichen Horror ran ;)















Aber auch wenn wir gerade nicht unterwegs sind kann es gar nicht langweilig werden, dafür hält uns unsere liebe Wohnung zu sehr auf Trapp. Wenn gerade nicht das Klo verstopft (wichtigste Regel in Chile: wirf NIEMALS Klopapier ins Klo, schon gar nicht in unserer Wohnung!), das Waschbecken nicht mehr abfließt oder der Toaster explodiert kracht eben mein Bett zusammen... :D Entweder haben wir schon so viel zugenommen oder mein Bett ist einfach nicht dafür konstruiert dass sich drei Leute reinsetzen - jedenfalls saßen wir plötzlich eine Etage tiefer :D Auch die Rechnungen die regelmäßig unter unserer Tür durchgeschoben werden sind nicht immer so ernst zu nehmen - da wollten wir ganz unschuldig unsere Müllgebühren auf der Municipalidad bezahlen, dann kam doch tatsächlich raus dass die seit 1999 keiner mehr bezahlt hat und wir bekamen den freundlichen Ratschlag, lieber nichts zu bezahlen :D Aber wenigstens lernen wir so die chilenische Gelassenheit, und zu lachen gibts auch immer was.





--Miriam